Der Alltag eines Hochzeitsplaners

© Skylobby Photoworks – Der Alltag eines Hochzeitsplaners

Der Wahnsinn, den wir so lieben …

Mittwoch Morgen, 5 Uhr. Mein Wecker klingelt. Wie ein Flitzebogen springe ich aus dem Bett um in dieser Hergottsfrühe nicht auch noch meinen Freund zu wecken.

Um 7 Uhr treffe ich mich mit Dennis und Flo vom Fotostudio Little Moments in Neumünster zum Videodreh der Fakehochzeit. Ich hätte, wie fast immer, auch gut schonmal 10 Minuten eher aufstehen können. Aber der Drops ist nun wohl gelutscht. Also dusche ich in Windeseile, bügle meine Bluse und esse während des Haareföhnens und Schminkens eine Schüssel Corn Flakes.

Abfahrt! Um 5:57 Uhr sitze ich im Auto und programmiere mein Navi, das mir doch allen Ernstes sagen will, ich sei um 7:15 Uhr da. „Du Pessimist“ denke ich nur und düse los. Die Fahrt verläuft erstaunlich ruhig, eigentlich aber kein Wunder. Um 6 Uhr morgens rufen mich selten Dienstleister oder Brautpaare an 🙂 .

In Neumünster angekommen laufe ich in die Einkaufspassage, in der das Fotostudio sein soll. (Punkt 7 übrigens. Ich sag ja, mein Navi ist ein Pessmist.) Ich dachte ja eher, dass wir uns hinsetzen, ein Interview machen und von einer Kamera gefilmt werden. Pustekuchen. Das war wohl nix, Inga. Ein Riesenscheinwerfer, 3 Kameras und ein Mikrofon lassen mich fühlen wie Gundula Gause bei der Tagesschau. Fehlt nur noch jemand, der nach jeder Szene zum Abpudern vorbeikommt. Trotz Mini-Rampenlicht-Show ist der Dreh innerhalb von etwa 20 Minuten im Kasten. Noch eben ein paar Aufnahmen draußen, ein kurzer Austausch mit Dennis und Flo und ich sitze um 8:33 Uhr wieder im Auto.

An einer roten Ampel stelle ich mir den Wecker im I-Phone auf 8:55 Uhr, um daran erinnert zu werden, dass ich dann die nächste Feldeinfahrt zur Telefonkonferenz um 9:00 Uhr mit den anderen Partnern der Agentur Traumhochzeit nutzen muss. Ich schweife beim Autofahren nämlich gedanklich unheimlich gern ab. Vor allem zu dieser Uhrzeit. 

Inzwischen habe ich Hunger auf ein zweites Frühstück und muss ziemlich dringend mal für kleine Mädchen. Aber gut. Die Telefonkonferenz ist immer super nett und gibt neue Impulse für die nächsten Wochen. So auch heute.

Weiter geht die wilde Fahrt in meinem heißgeliebten Golf VI, auch Traumhochzeits-Mobil genannt. Inzwischen ist es 9:47 Uhr. Das Telefon klingelt. Na Mensch, ich hatte mich schon gewundert, warum es bisher so ruhig war. Ein Pastor, der nur eben den Termin zur Trauung besprechen möchte. Ich bitte ihn drum, dass wir etwa in einer Stunde nochmal telefonieren, da ich die möglichen Termine vom Brautpaar zu Hause auf dem Laptop nachgucken kann. In einer Stunde ist es schlecht sagt er. Also halte ich ihn mit Smalltalk auf bis auf der rechten Seite endlich eine Bushaltestelle kommt. Kleine Anmerkung: Ich habe immernoch richtig Kohldampf und ein stilles Örtchen ist mir bisher auch noch nicht begegnet. Verzweifelt suche ich in meinem I-Phone nach der Mail der Braut, in der steht, welche Daten für die Trauung möglich sind und wir finden tatsächlich ein mögliches Datum. Wunderbar. Weiter geht´s.

Nach ein paar Kilometern rufe ich eine liebe Freundin an. „Wir müssen unbedingt mal wieder telefonieren, Inga“ war eine WhataApp-Nachricht vor … puuh … inzwischen schon ein paar Tage her. Aber nun ist der perfekte Zeitpunkt. Schließlich habe ich noch 13 Minuten, bis ich wieder am Büro bin. Im Auto bei Eltern, Oma, Freunden, Verwandten, Geschwistern oder wem auch immer anzurufen, ist übrigens super und wird von mir wahnsinnig gern ausgenutzt. Wenn man nämlich nicht gerade selbst angerufen wird, hat man sowieso nichts zu tun.

Wie auch immer. Ich bin zu Hause und muss das Telefonat abbrechen. Die meisten meiner Freunde, Geschwister, Verwandten usw. wissen schon immer Bescheid, wenn sie das Piepen vom Traumhochzeitsmobil hören. Das heißt ich bin zu Hause, parke rückwärts ein und muss nun leider auflegen.

Also los. Schnell die zweite Schüssel Corn Flakes aufgegessen, um überhaupt was im Magen zu haben geht es direkt ins Büro.

10:58 Uhr. Auf mich warten um die 30 Mails, die noch bearbeitet werden wollen. Locations bestätigen, Dienstleister anfragen, Anfragen beantworten und Dekorationskonzepte schreiben steht auf dem Tagesplan. Ganz nebenbei plane ich drei Fotoshootings zu unteschiedlichen Hochzeitskonzepten und unser Hochzeitsmagazin Dream-z, habe gerade mit dem nördlichen Schleswig-Holstein ein zweites Gebiet zur Planung von Hochzeiten übernommen und bin händeringend auf der Suche nach einer Praktikantin.

Gegen 19 Uhr kommt mein Freund nach Hause und auch ich mache Feierabend. Hinter mir liegen 13 Stunden, die wie im Fluge vergingen. Genau diese 13 Stunden möchte ich gegen keine anderen auf dieser Welt eintauschen!

Ist doch alles gar nicht so wild, oder? Ich jedenfalls, liebe genau dieses Leben, diese Brautpaare, diese Hochzeiten und diese wundervollen Dienstleister!

Herzlichst

Eure Inga

Hochzeitsplanerin der Agentur Traumhochzeit Schleswig-Holstein und Sylt

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