7 umweltschonende Alternativen zu Helium-Ballons

Es ist auf jeder zweiten Hochzeit zu sehen und zählt für viele Brautpaare, bzw. als Geschenk von Freunden und Familie, immer noch zu einem DER Hochzeitsklassiker: mit Helium gefüllte Luftballons in den Himmel steigen lassen. Glücklich lachende Brautpaare und Hochzeitsgästen schauen den Ballons mit angehängter Glückwunschkarte zu, wie sie gen Himmel fliegen und sich immer weiter entfernen. Ein hübsches Erinnerungsfoto und eine schöne symbolische Geste, schließlich schickt man seine Glückwünsche für das Brautpaar so auf den Weg.

Doch habt ihr euch einmal Gedanken gemacht, was mit den Ballons passiert? Sie zerplatzen irgendwann und landen in der Umwelt. Nicht nur im Wald oder auf Wiesen, sondern auch in Seen, Flüssen und somit schließlich im Meer. Tausende Vögel, Fische und andere Tiere verenden jedes Jahr aufgrund des Plastikmülls von Heliumballons.

Darüber hinaus kommt ohnehin nur ein Bruchteil der Grußkarten zurück. Und habt ihr euch eigentlich mal gefragt, wo das ganze Helium herkommt? Helium ist ein Edelgas und zählt somit zu den nicht nachwachsenden Rohstoffen auf unserer Erde, das allmählich knapp wird.

Es drängt sich immer mehr die Frage auf: lohnt sich dieser 5-Minuten-Programmpunkt, der meistens während des Sektempfangs (wie ihr den perfekten Sektempfang organisiert erfahrt ihr übrigens in diesem Blogbeitrag) veranstaltet wird, für all diese schädigenden Umweltaspekte?

In diesem Artikel möchte ich euch ein paar schöne und umweltschonende Alternativen vorstellen. Am Ende des Artikels sind zudem noch ein paar Punkte genannt, die ihr auf keinen Fall als Alternativen ansehen solltet.

 

1. Heliumballons nur zur Deko verwenden

Für euch gehören bunte Luftballons oder mit Helium gefüllte Herzen auf jeden Fall bei einer Hochzeit mit dazu? Dann lasst sie doch einfach nicht in den Himmel steigen, sondern integriert sie in eure Deko oder nutzt sie für euer Paarshooting mit dem Fotografen. Am Ende des Abends können die Gäste – besonders die Kinder – die Heliumballons mit nach Hause nehmen und fachgerecht entsorgen.

 

2.Fliegende Schaumherzen

Die meiner Meinung nach schönste aktuelle Alternative, wenn ihr auf jeden Fall etwas in den Himmel steigen lassen möchtet, sind Schaumherzen (wahlweise auch andere Motive möglich), die mit Hilfe von Helium aus einer speziellen Maschine erzeugt werden und somit genau wie Ballons aufsteigen können. Die Schaumwolken, die an fliegenden Badeschaum erinnern, sind komplett biologisch abbaubar, da sie sich nach etwa 30 Minuten in der Luft einfach auflösen und somit keinerlei Müll in der Natur hinterlassen. Ein weiterer Pluspunkt: das haben eure Gäste mit Sicherheit nicht schon auf den drei letzten Hochzeiten gesehen!

 

3. Seifenblasen

Klar, Seifenblasen sind längst keine Neuheit mehr. Aber gerade beim Auszug nach der Trauung entsteht eine fast magische Atmosphäre, wenn viele bunte, in der Sonne glänzende Seifenblasen um Braut und Bräutigam herumtanzen. So entstehen übrigens auch ganz tolle Erinnerungsfotos. Ihr könnt sogar eure eigenen, individuellen Seifenblasen-Fläschchen gestalten, ganz im Stil eurer Papeterie.

Alternativ könnt ihr an eure Gäste auch sogenannte Wedding Wands verteilen. Das sind kurze Stäbe, an denen bunte Bänder in den Hochzeitsfarben und kleine Glöckchen hängen. Durch das Umherschwingen der Wedding Wands sollen Glück und Gesundheit verbreitet werden.

 

4. Blumen schwimmen lassen

Eure Trauung findet an einem See oder Fluss statt oder eure Location befindet sich am Wasser? Dann lasst euch von eurer Floristin doch einen großen Korb voll Blumenköpfe (z.B. Gerbera) bereitstellen. Als symbolische Geste können eure Hochzeitsgäste dann jeweils eine Blume samt Wunsch für euch aufs Wasser schicken.

 

5. Flying Wish Papers

Eine ebenso schöne Idee mit symbolischem Charakter, sind sogenannte Flying Wish Papers (fliegende Wunschzettel). Eure Gäste können ihre Wünsche an euch auf ein spezielles Pergamentpapier schreiben, welches anschließend zerknüllt und zusammengerollt wird. Auf einer feuerfesten Schale wird diese Rolle dann aufgestellt und angezündet. Die Pergament-Rolle brennt einen Moment lang sehr schön und fliegt sobald nur noch ein Stückchen Asche übrig ist von alleine in die Höhe. Die Flying Wish Papers sind sogar indoor erlaubt und z.B. als Set bei Amazon erhältlich.

 

6. Postkarten

Der traditionelle Brauch von Heliumballons ist ja, dass die Gäste ihre Wünsche auf eine Karte schreiben, die dann irgendwann wieder beim Brautpaar ankommen soll. Das geht natürlich auch ohne Luftballons. Ihr könnt ganz einfach eine größere Anzahl an Postkarten auslegen, die sich eure Gäste dann mit nach Hause und irgendwann samt Glückwünsche an euch zurücksenden können. Schön ist es auch eine zeitliche Vorgabe (z.B. Kalenderwoche) auf den Postkarten zu vermerken, sodass ihr jede Woche eine Karte zurückbekommt.

Alternativ könnt ihr die Karten auch bereits auf der Hochzeit beschriften lassen und anschließend in einer Box verschließen, die ihr dann bspw. an eurem ersten Hochzeitstag öffnet.

 

7. Leuchten

Wenn ihr gegen Abend einen weiteren Programmpunkt einbauen wollt, könnt eure Gäste bitten aus Leuchten bspw. ein großes Herz aufzustellen. Die Leuchten könnt ihr einfach selber basteln. Entweder ihr nehmt mit Sand gefüllte Papiertüten, die mit einem Teelicht bestückt werden (klärt vorab mit der Location ab, ob das erlaubt ist). Oder ihr befüllt Einmachgläser mit wiederverwendbaren Solarkerzen. Vor allem wenn es draußen bereits dunkel ist (der Vorteil bei einer Herbsthochzeit: es wird früher dunkel! Weitere Vorteile einer Herbsthochzeit erfahrt ihr übrigens hier) entsteht so eine besonders romantische Atmosphäre.

 

Übrigens, es gibt ein paar Dinge, die definitiv KEINE ALTERNATIVEN zu den klassischen Heliumballons darstellen sollten:

 

Luftballons aus Naturlatex

In vielen Beiträgen im Internet ist die Rede von „biologisch abbaubaren Luftballons“, welche aus Naturlatex oder Naturkautschuk bestehen. Leider ist die Bezeichnung eher irreführend, denn komplett abbaubar sind auch diese Produkte auch nicht, da häufig weitere Stoffe wie Weichmacher oder Schutzmittel beigemischt werden. Die Ballons brauchen somit immer noch mehrere Jahre, bis sie von der Umwelt vollständig zersetzt werden. In dieser Zeit kann schon ein enormer Schaden entstehen, wenn sich beispielsweise Vögel in den Schnüren verheddern oder Ballonreste gefressen werden.

 

Himmelslaternen

Die hübsch leuchtenden Papiertüten, die meist mit einem wachsgetränkten Stoff oder einer brennbaren Flüssigkeit bestückt sind, stellen keine Alternative zu Luftballons dar. Nicht nur, dass die aus der asiatischen Kultur stammenden Laternen zum Teil aus Metall bestehen und somit ebenfalls sehr umweltschädlich sind, sie haben auch schon etliche Brände verursacht. Seit 2009 sind sie in ganz Deutschland verboten, auch wenn in vielen Internetforen noch gegenteilige Behauptungen kursieren. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit mehreren tausend Euro Strafe rechnen.

 

Tauben

Ein beliebtes Geschenk von Trauzeugen oder Familienangehörigen an das Brautpaar: ein Korb voller weißer Tauben, die romantisch in den Himmel entlassen werden sollen. Die Vorstellung: Braut und Bräutigam nehmen jeweils eine weiße Taube in die Hand und lassen sie in die Freiheit aufsteigen. Die Tiere fliegen gemeinsam eine kleine Formation bevor sie glücklich vereint zurück zu ihrem Zuhause fliegen. Die Realität ist allerdings weit weniger romantisch. Meistens sitzen die Tauben mehrere Stunden in den Korb gepfercht, sind verängstigt und unruhig und müssen von dem für sie fremden Ort eine weite Strecke zu ihrem Heimatschlag zurückliegen. Viele Tauben schaffen es nicht bis nach Hause, da sie unterwegs Greifvögeln ausgesetzt sind oder die Orientierung verlieren. Überlegt euch zweimal, ob ihr das den Tieren antun wollt und bittet eventuell bereits im Voraus eure Gäste, euch keine Tauben als Überraschung zu schenken.

 

Schmetterlinge

Ähnlich verhält es sich bei dem Freilassen eines Schwarms von Schmetterlingen. Wisst ihr, wie die zu euch kommen? Ich kläre euch gerne kurz auf: die Schmetterlinge werden vom Züchter schockgefrostet und dann in einer keinen Schachtel über das Internet verschickt. Die Schachtel muss dann kurz vor dem Freilassen kräftig geschüttelt werden, damit alle Schmetterlinge „aufwachen“ und in die Freiheit fliegen können. Viele Tiere sind allerdings bereits auf dem Transportweg gestorben, andere sterben beim Freilassen, wenn die Außentemperatur völlig von ihrer Körpertemperatur abweicht oder sie an einem für Schmetterlinge völlig ungeeigneten Ort ausgesetzt werden.

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Foto:Lars Hammesfahr

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