Interview für das Portal „Franchise-Rockstars“

Kürzlich gab die Inhaberin der Plattform „Franchise-Rockstars“ ein Interview über die Möglichkeit, sich als Hochzeitsplaner mit der Agentur Traumhochzeit selbstständig zu machen. An diesem lassen wir euch hier gern teilhaben:

 

Lassen Sie uns an den aktuellen Zahlen teilhaben.

Aktuell haben wir mit Stand Frühjahr 2020 zweiundzwanzig Franchise-Partner, aber 26 Standort, da einige Partner zwei Standorte führen. Im Zentralbüro arbeiten wir sehr persönlich in einer kleinen Dreiereinheit.

 

Was sollten potentielle Franchisenehmer unbedingt über Ihr Unternehmen wissen?

Wir sind nicht der Mc Donald der Hochzeitsbranche. Das ist in zwei Richtungen zu betrachten: Wir sind ein sehr familiär geführtes Unternehmen in einer sehr kreativen Branche. Das bedeutet zum einen, dass wir innerhalb des Unternehmens ein sehr persönliches Verhältnis zu allen Partnern haben und die Partner ihrerseits viele regionale Freiräume haben. Das bedingt sich schon allein daraus, dass es nun einmal keine Schubladen „Hochzeit Kategorie 1, 2, 3 …“  gibt. Das heißt als FP gibt es natürlich schon ein Spielfeld, außerhalb dessen man sich nicht bewegen sollte, aber innerhalb des großen Spielfeldes kann ich mich sehr frei bewegen innerhalb meiner Eigenverantwortung. Zum anderen heißt es aber auch, dass wir nicht mit TV Werbung und großen Plakatwänden locken können. Unser Marketing richtet sich vor allem an SEO Maßnahmen und sympathischen regionalen Aktionen aus.

 

Was müssen gute FP mitbringen?

Viele der Gründer, mit denen wir zu tun haben, sehen vordergründig zunächst die Arbeit des Hochzeitsplaners, die sie reizt. Hollywood hat es vorgelebt: Man läuft mit Knopf im Ohr in chicem Kleid über eine Hochzeit und delegiert die Dienstleister. Das ist aber nur ein Teil der Tätigkeit und diese ist noch nicht einmal korrekt dargestellt. Vor allem geht es nämlich darum, dass man aus dem Angestelltenverhältnis ins Unternehmertum geht. Daher wären als Skills nicht nur Aspekte wie Kreativität und Einfühlungsvermögen gefragt, sondern vor allem unternehmerischer Mut und ein grundsätzliches unternehmerisches Verständnis. Wir schulen viel in unserer umfangreichen Einarbeitung, doch Mut und ein Interesse an Zahlen hat man oder eben nicht. Mir ist es immer wieder wichtig zu sagen, dass es nicht nur um das Binden von Schleifen an Gastgeschenken und das Erstellen von kreativen Hochzeitskonzepten geht, sondern darum, mutig ein eigenes Business, später auch mit Team aufzubauen.

 

Welche Art von Franchise-Lizenzen bieten Sie an und wie vergeben Sie die Standorte.

Unsere Franchiselizenzen laufen mit erstem Vertrag über 5 Jahre und können dann unbefristet verlängert werden. Als Gebietsgrundlage gelten jeweils 3000 standesamtliche Eheschließungen, wobei wir uns natürlich auch immer die Region genauer anschauen. Wie wir auf 3000 standesamtliche Eheschließungen als Grundlage für ein Gebiet kommen? Nur die Hälfte aller standesamtlichen Hochzeiten wird wirklich groß gefeiert und stellt damit ein Potential für den Hochzeitsplaner dar. Gehen wir davon aus, dass ca. 10% aller Brautpaare einen Hochzeitsplaner für ihre Hochzeit beauftragen, so ergibt sich ein Potential von 150 Hochzeiten im Jahr. Bei einer großzügigen Mitbewerberberücksichtigung von 10 gleich gut positionierten Hochzeitsplanern in der Region blieb für jeden ein ausreichendes Potential von 15 Hochzeiten im Jahr.

 

Wie sorgen Sie nachhaltig für Zufriedenheit der Franchisenehmer? Wie ist Ihre Firmenkommunikation geregelt?

Wir sind mit unseren Partnern in einem sehr engen Kontakt und das gemeinsame „Agenturleben“ ist uns wichtig. So kommen wir mit allen Partnern in Regionsmeetings einmal im Quartal zum Austausch zusammen und natürlich gibt es einmal im Jahr auch die große Franchisetagung aller Franchisepartner. Außerdem gibt es für den kurzfristigen Gedankenaustausch einmal im Monat eine Telko und natürlich die Jahresgespräche mit jedem einzelnen Partner, in denen wir gemeinsam die Geschäftsentwicklung anschauen. Nach Möglichkeit versuchen wir, nichts über die Köpfe der Partner hinweg zu entscheiden, sondern Änderungen oder neue Ideen in einem gemeinschaftlichen Beschluss in der Erfa-Tagung aufzugreifen. Auch die Partner untereinander sind sehr eng im Kontakt, lernen miteinander und voneinander.

 

Wie halten Sie die Qualität aufrecht? Was machen Sie zur Qualitätssicherung?

Ich denke Qualitätssicherung beginnt bei einer umfangreichen Einarbeitung. Unsere Einarbeitung erfolgt in vier aufeinander aufbauenden Modulen, teilweise in der Zentrale, teilweise aber auch an Standorten der Agentur Traumhochzeit. Unsere beiden Beiratspartner begleiten die Einarbeitungsphase der neuen Franchise-Partner und stehen ihnen später noch als Ansprechpartner zur Verfügung. Später greifen wir Arbeitsabläufe an den Standorten, Verbesserungspotential in den Abläufen etc. immer wieder in den Regionsmeetings, aber vor allem auch im Jahresmeeting, der Erfa-Tagung auf. Gerade im Franchise ist es wichtig, dass jedem bewusst ist, dass sein Handeln und die Zufriedenheit seiner Kunden immer auch auf die anderen Partner abfärbt.

 

Was war Ihre größte Herausforderung als Franchisegeber/ Unternehmer und was haben Sie daraus gelernt?

Die größte Herausforderung ist sicherlich immer wieder eine gute Balance zu wahren zwischen all den unterschiedlichen Bedürfnissen der Partner und den Möglichkeiten als Franchise-Geber. Das liegt in der Natur der Sache da der Partner natürlich hauptsächlich seine Interessen regional im Blick hat, während der Franchise-Geber immer das große Ganze im Blick behalten muss. Gerade in einem Unternehmen wie dem unseren, wo wir einen sehr intensiven Kontakt pflegen und immer bemüht sind, alles demokratisch zu entscheiden, ist dies oft eine besondere Herausforderung. Ich musste lernen, dass nicht jede Neuerung einer umfangreichen Diskussion mit allen Partnern bedarf, sondern manchmal auch einfach Entscheidungen für das große Ganze im kleinen Gremium, beispielsweise mit dem Beirat, zu nehmen sind. Ich persönlich bin jemand, der immer gern alle im Boot hat, da es letztlich die Partner vor Ort sind, die Dinge in der Praxis umsetzen müssen. Daher ist es mir so wichtig, dass sie letztlich hinter meinen Entscheidungen stehen. Ich musste erkennen, dass dies aber auch oftmals blockierend sein kann und Prozesse unnötig verlängert.

 

Welches Buch hat Sie als Mensch und Unternehmer am meisten geprägt?

Das Buch „Die Gesetze der Gewinner“ war tatsächlich DAS ausschlaggebende Buch, warum es die Agentur Traumhochzeit heute überhaupt gibt. Es war das Buch, das ich damals las, aus dem plötzlich der Gedanke entstand: „Ich mache mich mit Hochzeitsplanung selbstständig.“ Noch heute empfehle ich es all meinen Partnern in voller Überzeugung.

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Foto:Seel Photodesign

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