Tagebucheintrag einer DIY-Braut aus München.
Mensch, bin ich aufgeregt: heute ist es so weit und ich kann euch endlich die erste Story von KaleaKay aus München präsentieren. Ich selbst bin beim ersten Lesen vor Lachen fast vom Stuhl gekippt, so herzlich und erfrischend ist der erste Tagebucheintrag einer DIY-Braut aus München geschrieben. Aber lest die ersten 2 Akte selbst:

ICH BIN DANN MAL WEG – AUF DEM WEG ZUR TRAUMHOCHZEIT

von KaleaKay
Der Antrag – ein „Drama“ in 3 Akten
1. Akt – 25.06.2016
Meine innere Zicke meldete sich ganz entschieden. War sie doch noch angefressen vom vergangenen Donnerstag. Warum konnte der Kerl aber auch nicht einfach den Mund aufmachen und sagen, dass es ihm schlecht geht. Nein, einfach wusch und weg – zwar nur ins Schlafzimmer, aber hey, frau möchte halt Bescheid wissen. Und nun war ich also den ganzen Samstag im Seminar gehockt und war nur bedingt gewillt zu Hause die innere Zicke ruhen zu lassen. Also heimwärts und mal schauen, wie die Stimmung seinerseits war. Meine innere Zicke war bereit loszulegen – ggf., vielleicht, mal schauen.
Zuhause angekommen übernahm jedoch die Mutti in mir das Kommando: dem Mister ging es überhaupt nicht gut – ein Hörsturz und Schmerzen der Brustgegend. Himmel hilf! Was ist denn los mit ihm? So viel Stress wieder in der Arbeit? Also, die innere Mutti macht sich ordentlich Sorgen. Der Ablauf wurde durchgesprochen: jetzt erstmal hinlegen, Massage für die verspannte Nackenmuskulatur, das eben gelernte Strömen ausprobieren und im Zweifel ab ins Krankenhaus (das würde wohl die größte Schwierigkeiten werden bei diesem Sturkopf).
Nein, Krankenhaus auf gar keinen Fall, erstmal die Nacht abwarten, na gut, Mutti ist not amused, aber gibt nach. Also kuscheln im Bett soll ja auch helfen, Körperkontakt, Endorphine und so.
Plötzlich kippt die Stimmung. Mein Mister wird melancholisch: ich sei sein Leben, er hätte mich total vermisst in den USA, er merke wie Leben in ihn komme, wenn er mich in den Armen hält. WOW! Mit wem kuschel´ ich da gerade und wo ist mein Kerl? Und dann kommt die Frage, ob man eigentlich auch schon einen Heiratsantrag machen könne wenn der Ring noch nicht da sei? Klar kann man, meine Antwort – immer noch nicht ahnend wo das Ganze hinführen wird. „Möchtest du mich heiraten?“ Mir stockt der Atem – „Ja“. Mehr gibt es nicht zu sagen. Ok, ok, mehr konnte ich auch nicht sagen, die Heulsuse – nicht die innere – meldet sich und die Tränen fließen und fließen.
Wir hatten natürlich über das Thema vorher geredet, es sogar zer-redet. Es war schon zum Thema non grata mutiert. Und „prompt“ als ich das Thema für mich gut sein lasse, mir ein wunderschönes Leben in wilder Ehe vorgestellt habe, da kommt dieser Antrag – so unvermittelt, so gar nicht „ich-will-so-nen-youtube-reifen-Antrag“ –mäßig und doch so perfekt.
Da lagen wir nun, ich weinend und glücklich, er erleichtert. Und weg waren sie, die Brustschmerzen und das Ohrenklingeln ließ auch schon nach. Der arme Mister…so dermaßen gestresst von der Anspannung. Er wollte halt alles richtig machen und das mit dem Ring hat nicht so geklappt wie er sich das vorgestellt hatte, seine Mutter sei ja auch noch da gewesen, aber wollte nun auch nicht mehr warten und der Moment hatte sich nun richtig angefühlt. Ja, es klingt kitschig, aber ich bin innerlich zerflossen vor Rührung und Glückseligkeit. Was so eine Geschäftsreise alles bewegen kann…
 
2. Akt – 02.07.2016
Es kommt noch ein Ring und dann gibt’s auch noch einen Kniefall. Ok, da sagt frau nicht nein. Und wartet und wartet. Und nicht nur frau wartet, sondern auch die Brauteltern. Da hatte er nämlich zuvor angeklopft mit dem Thema. Eine Woche war vergangen, er war in die Stadt gegangen, ich war in ein weiteres Seminar gegangen, es hätte losgehen können. So zumindest die innere Braut in mir. Offiziell lief ich ja immer noch als „Freundin“ herum, hatte ich doch nur 2 engen Freundinnen vom 1. Akt erzählt.
Auf dem Seminar rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Heute Abend, ja bestimmt, heute Abend würden Kniefall und Ring auf mich warten. Hatte ich das passende an? Stimmten die Haare? Blöd, dass noch ein Straßenfest anstand, aber so ein Kniefall kann ja auch nicht so so lange dauern (in unserem Alter klappt das Aufstehen zwar nicht mehr so schnell wie mit 20, aber eine Gehhilfe brauchen wir ja auch noch nicht mit Mitte/Ende 30).
Nun, es passierte, nix, nada, niente. Oder doch: völlig geknickt steht mein Mister vor mir und gesteht, dass er sich nach der Beratung beim Juwelier nicht mehr getraut hat einen Ring zu kaufen. WAS? Kann doch nicht so schwer sein. Rein in Laden, einen aussuchen, Geld auf Tisch und wieder raus. Nein, so einfach ist das offensichtlich nicht. Zumindest wenn man dieser blöden Verkäuferin zuhört: Silber ist zu billig, also eigentlich sollte es schon Platin sein, die Steingröße richtet sich nach dem Gehalt, die Zukünftige soll doch beim Vergleich mit den Freundin nicht unzufrieden sein etc etc. Meine innere Bitch ist auf 180! Diese verkaufsgeile Tussi hat mich um meinen heutigen Antrag gebracht! Der arme Kerl ist so verunsichert, dass er sich gar nichts mehr traut. Also Ende vom Lied, wir suchen online – ha, nix mit Kohle verdient, liebe Verkäuferin – einen Ring aus, der ins Budget passt und uns beiden gefällt. Und nein, liebe Verkäuferin, nicht jede Frau möchte 2500 EUR am Ring spazieren tragen.
Nun kann es ja eigentlich nicht mehr lange dauern….
Eure Nadja
Hochzeitsplaner in München
Weddingplaner aus Leidenschaft

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