Heiraten in Tracht – Traditionell oder „Altbacken“?

Es lässt sich ganz klar sagen, dass die traditionelle Trachtenhochzeit keineswegs nur etwas für die ältere Generation ist. Ganz im Gegenteil: Das Aufleben der bayerischen Traditionen und somit auch das Heiraten in Tracht erfährt gerade unter der jüngeren Generation aktuell einen Boom.  Kein Wunder, denn Die Hochzeitstracht bietet viele Möglichkeiten individuellen Stil und Geschmack einfließen zu lassen und kann zugleich Tradition und Moderne verbinden. Von knalligen Farben, zu Pastelltönen, bis hin zum beigefarbenen Landhausstil ist Alles dabei. Das Kleid der Braut steht auch hier im Mittelpunkt und erfährt keinen Nachteil gegenüber einer ausladenden Tüll-Robe.

 

Mit der Entscheidung eine traditionelle Trachtenhochzeit zu feiern, gebt Ihr das Motto auch an Eure Gäste weiter. Das hilft ihnen bei der Outfitwahl für Euren großen Tag.

Als Haarschmuck für die Braut bietet sich ein, im Trend liegender Blumenkranz an, der auf den Brautstrauß sowie das gesamte Dekorationskonzept abgestimmt ist. Dieser kann aus echten oder aus Trockenblumen bestehen. Eure Deko muss nicht unbedingt urig und rustikal mit großen Holzgegenständen sein. Auch filigrane Elemente sind einsetzbar: weiße Vasen mit pastellfarbenen Trockenblumen, Kristall-Teelichthalter oder Servietten im Trachtendesign mit kleinen Hirschen oder verschnörkelten Herzen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

 

Ein kleines Alleinstellungsmerkmal einer Trachtenhochzeit ist außerdem der zeremonielle Höhepunkt, wenn die Braut nach der Trauung ihre Schürzenschleife von der linken Seite (ledig), auf die rechte Seite (verheiratet / vergeben) umbindet. Das sollte in keinem Fall vergessen und kurz vor dem offiziellen Ende der Trauung angemessen bejubelt werden. Dies vielleicht auch als Hinweis für den Kauf des Hochzeitsdirndls. Um diesen zeremoniellen Akt feiern zu können – Ihr werdet es bestimmt schon erraten haben – bedarf es einer Schürze mit Schleife.

 

Ein großer Vorteil von einer Trachtenhochzeit ist, dass Ihr eure Roben so wählen könnt, dass sie mit nur winzigen Änderungen für das nächste Oktober- oder Volksfest wieder getragen werden können. Oft hört man wie schade es ist, keine weitere Gelegenheit mehr zu haben das schöne Kleid erneut zu tragen. Viele Bräute denken dann darüber nach Ihr Kleid kürzen und / oder einfärben zu lassen. Bisher kenne ich allerdings keine Braut, die diesen Plan tatsächlich verwirklicht hat – Ihr?

 

 

Tipps für’s Dirndl – Vom Hochzeitsdirndl zum Wiesnmadl

Versucht es doch mal mit einer anderen Schürzenfarbe und dem dazu farblich passenden Band für die Miederschnürung. Schürzen gibt es in fast allen Trachten-Ausstattern auch einzeln zu erwerben. Hier ist die Auswahl riesig: Verschiedenste Farben, Längen und Arten. Von der aufwendig mit pailletten- und spitzenbesetzten Seidenschürze, über die einfacher designte Spitzenschürze bis hin zur klassischen Baumwollstoffschürze mit einem Trachtenblumenmuster, ist für jeden Geschmack und vor allem jede Dirndllänge und Farbe etwas Passendes dabei.

Nicht zu vergessen, die Accessoires einer klassischen Tracht!

Ihr habt bei der Hochzeit zu eurem Dirndl feineren Schmuck wie Perlen oder funkelnde Schmucksteine getragen? Dann wechselt doch jetzt auf trachtentypischere Accessoires wie beispielsweise Ohrringe in Herzform und passendem Kettenanhänger an einem traditionellen Kropfband aus Samt.
Nun werfen wir noch einen Blick auf das Schuhwerk, Tasche und den Haarschmuck: Trachtensöckchen in Kombination mit Wildlederstiefeletten machen aus jeder feinen Tracht einen „Casual-Look“ – das ist natürlich Geschmacksache. Wer diesen Stil nicht so gerne mag, darf natürlich auch ein anderes Schuhwerk, wie Ballerinas oder Trachten-Pumbs tragen. Dazu noch eine kleine Umhängetasche sowie einen Trachtenhut aus Filz oder ein paar Blumen für eure Flechtfrisur und schon erstrahlt euer Brautdirndl in neuem Glanz.

 

 

Tipps für die Herrentracht – Vom Bräutigam zum feschen Burschn

Ich würde sagen, dass ca. 90 % der Herren ein weißes Hemd zu Ihrer Hochzeitstracht tragen. Das kann ein typisches weißes Hemd sein, oder ein klassisches Trachtenhemd mit Hirschholzknöpfen.

Die Trachtenweste ist ein entscheidendes Accessoire, wenn es um die Wahl der Hochzeitstracht für den Bräutigam geht. Denn hier spiegelt sich der Stoff des Brautdirndls wider. Für die Wiederverwendung Eurer Tracht, könnt Ihr Euch entweder für ein etwas schlichteres „Jankerl“ in Waldtönen wie grün oder braun entscheiden. Alternativ empfehle ich ein kariertes Hemd und schon ist der edle Look in einen feschen Wiesn-Look umgewandelt.

 

 

Ein Blick auf’s Budget – was darf so eine Trachtenausstattung für das Brautpaar kosten?

Wenn wir einen Blick auf die Kosten der Ausstattung werfen, sind auch hier keine Grenzen gesetzt. Eine Hochzeitstracht muss aber nicht unbedingt teuer sein, damit sie hochwertig ist. Es geht auch anders herum. Das heißt, Ihr könnt Euch auch ein etwas günstigeres Dirndl kaufen und mit hochwertigen Accessoires (Bluse, Schürze, Schmuck) zum Hochzeitsdirndl umwandeln. Das selbe gilt für die Herrentracht (Janker, Hemd).

 

 

Trendy Tracht – was ist „Inn“ und zu beachten?

Ihr wollt nicht in Schwarz und Weiß heiraten? Die Farbe Weiß ist Euch zu „bieder“? Ihr möchtet als Bräutigam nicht schon wieder, wie jeden Tag im Büro einen Anzug tragen, sondern etwas Besonderes und vor allem Komfortables? Dann wäre eine Trachtenhochzeit genau das Richtige für Euch! Das Hochzeitsgewand von Braut und Bräutigam kann bei dieser Form der Brautpaarausstattung sogar noch stärker aufeinander abgestimmt werden, als nur das Einstecktuch für den Bräutigam in der Farbe des Brautkleides.

Ein Hochzeitsdirndl muss nicht immer weiß oder beige sein. Es kann auch dunkle Töne haben, wie ein saftiges Grün oder ein sattes Weinrot oder auch ein tiefes Dunkelblau. Mit einer weißen Spitzenbluse und einer weißen Spitzenschürze wird das farbenfrohe Kleid sofort stilecht in eine Hochzeitstracht verwandelt. Auch die Herrentracht wirkt mit einer farblich passenden Weste absolut nicht „öde“ oder „fad“. Die Herren können dem Ganzen dabei natürlich noch die Krone aufsetzen, indem sie darauf achten, dass die Stickerei an der Lederhose als auch die Ränder der Stulpen dieselbe Farbe haben, wie das Kleid Ihrer Zukünftigen. Durch die farbliche Abstimmung des Brautpaares entsteht ein harmonisches und einheitliches Bild. Die Stoff- und Schnittauswahl ist dabei Braut und Bräutigam selbst überlassen.

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Foto:Laura Fiona Holder

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