Heiraten in Zeiten von Corona – Anders, aber geil?!

Kann man in Zeiten von Corona heiraten? Diese Frage haben sich dieses Jahr ziemlich viele Brautpaare stellen müssen. Die Antwort lautet: JA! Es war zwar alles ein bisschen anders, aber am Ende trotzdem perfekt!

Keine Frage – Dieses Jahr wurde die Hochzeitswelt gehörig auf den Kopf gestellt und nicht nur einmal kräftig durchgeschüttelt.

Jeder von uns war mehr oder weniger von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Brautpaare und Dienstleister gleichermaßen…
Dieses Jahr war einfach alles anders! Aber bedeutet anders auch gleichzeitig immer, dass es deshalb schlechter sein muss?

Wir möchten euch gerne erzählen, wie wir als Hochzeitsplaner dieses verrückte Jahr erlebt haben und zu welchen Erkenntnissen wir gekommen sind. Um schonmal eins vorweg zu nehmen:

Es war definitiv nicht alles schlecht, was 2020 passiert ist und trotz Unsicherheiten und einer Menge Frust, haben wir Glücksmomente erlebt, die wir so noch nicht kannten…

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Foto:Lola's Hochzeitsfotografie
„2020 war alles anders! Aber auch in Zeiten von Corona haben wir Glücksmomente erlebt, die wir so noch nicht kannten.“

Wie gerne hätten wir auch in diesem Jahr traumhafte Hochzeiten für unsere Brautpaare im Ruhrgebiet ausgerichtet und bis tief in die Nacht gefeiert, gelacht, getanzt und uns mit allen Beteiligten glücklich in den Armen gelegen? Doch plötzlich war da Corona und mit einem Schlag war alles anders als geplant. Eine Hochzeit nach der anderen musste umgeplant oder verschoben werden, Tränen wurden vergossen, Ratlosigkeit machte sich breit…

Für mich als Hochzeitsplaner die wahrscheinlich größte Herausforderung, vor der ich jemals gestanden habe. Wer mich kennt, weiß, dass mein Job für mich eben nicht nur ein Job ist, sondern eine echte Herzensangelegenheit. Ich fiebere mit jedem einzelnen meiner Brautpaare mit. Bis zur letzten Sekunde. Genau so war es auch in diesem Jahr. Aber dieses Jahr war es eben nicht unbedingt die Vorfreude, die sich in den letzten Wochen vor den einzelnen Hochzeiten breit gemacht hat, sondern vielmehr Sorge und Ungewissheit darüber, ob die Hochzeiten überhaupt stattfinden können. Auch mir als Hochzeitsplaner waren hier die Hände gebunden. Normalerweise versuche ich ja immer, selbst das Unmögliche irgendwie möglich zu machen, in jeder erdenklichen Situation Ruhe zu bewahren und diese auch meinen Brautpaaren zu vermitteln, aber es gibt eben Dinge, die auch ich leider nicht beeinflussen kann. So standen wir also im Frühjahr 2020 vor einigen schwierigen Entscheidungen und jedes Paar ist auf seine ganz eigene Weise damit umgegangen:

 

Aufgeschoben statt aufgehoben

Als im Frühjahr der erste Lockdown anstand, hatten einige Paare zugegebenermaßen gar keine andere Wahl, als die Hochzeit abzusagen, denn Feiern waren, egal mit welcher Teilnehmerzahl, schlichtweg verboten!

Ich bin unglaublich glücklich und dankbar, dass ich so tolle Brautpaare habe, die einfach trotzdem nicht den Kopf in den Sand gesteckt haben. Nachdem bei allen Beteiligten der erste Schock verdaut war, haben wir gemeinsam nach neuen Terminen in 2021 gesucht und die Hochzeiten, die nicht stattfinden durften, umgeplant. Dank der unglaublichen Flexibilität und dem blinden Vertrauen meiner Paare und mit Hilfe der wahnsinnig tollen Dienstleister, mit denen ich zusammenarbeite, hat das glücklicherweise auch in allen Fällen absolut reibungslos funktioniert.

 

Vorfreude ist die schönste Freude! Aber was passiert, wenn sie ausbleibt?

Es gab aber auch Paare, deren Hochzeit erst im Sommer oder im Herbst stattfinden sollte. Was war das für eine Achterbahn der Gefühle… Verschieben? Absagen? Abwarten?

Ich persönlich bin ja immer eher der risikofreudige Typ. Egal, ob es darum geht, die freie Trauung drinnen oder draußen aufzubauen, weil gerade eine dunkle Wolke am Himmel aufzieht oder ob der Zeitplan am Hochzeitstag vielleicht hier und da mal kleine Tücken hat. Ich sage immer „Am Ende ist noch alles gut gegangen“ und so ist es zum Glück auch. Wenn die eigene Hochzeit aber plötzlich komplett auf der Kippe steht, kann ich es auch all zu gut nachvollziehen, wenn es einigen Brautpaaren zu heikel war einfach abzuwarten.

So kam es dann, wie es kommen musste: Auch ein Großteil der Sommer- und Herbsthochzeiten wurde bereits im Frühjahr verschoben. Bei vielen Paaren war einfach die Vorfreude auf den Hochzeitstag nicht mehr da und mit der ewigen Angst im Nacken, konnten sie sich einfach nicht mehr so richtig fallen lassen. Verständlich! Auch diese Hochzeiten wurden kurzerhand umgeplant und auf 2021 verschoben.

Als es soweit war, konnte ich fast den sprichwörtlichen Stein hören, der meinen Brautpaaren vom Herzen gefallen ist und ab diesem Zeitpunkt konnten dann auch alle wieder die Vorfreude genießen, die nun einfach noch ein bisschen länger andauern darf.

Ich freue mich auf jeden Fall riesig darauf, all diese großartigen Hochzeiten im nächsten Jahr nachzuholen und ich bin mir sicher, dass die Feiern in 2021 einfach noch bombastischer werden, wenn alle wieder unbeschwert zusammen tanzen können!

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Foto:Lola's Hochzeitsfotografie
„Abwarten und Tee trinken? Am Ende gab’s die Belohnung!“

Good things come to those who wait…

2020 war das Jahr der Mutigen… Einige Brautpaare haben Corona einfach die kalte Schulter gezeigt und bis zur letzten Sekunde gewartet und auf ein Wunder gehofft! Was soll ich sagen? Genau mein Geschmack und am Ende gab es dafür die beste, größte und schönste Belohnung:

Es wurde tatsächlich geheiratet. Ein paar unerschrockene Bräute und Bräutigame haben es geschafft und in der kurzen Zeit im Sommer, in der Feiern wieder erlaubt waren, ihre Hochzeit ohne Einschränkungen ganz genau so gefeiert, wie sie es sich vorgestellt haben.

Was waren das für schöne und emotionale Momente, als nach Wochen- und monatelangem Zittern endlich feststand, dass den Hochzeiten nichts mehr im Weg stand.

Nicht nur bei den Brautpaaren, sondern auch bei allen Gästen (und bei mir natürlich auch) gab es kein Halten mehr und alle haben ihren Emotionen einfach nur noch freien Lauf gelassen.

Bei diesen Hochzeiten habe ich so viel Liebe, Glück und Dankbarkeit gespürt, dass es schon fast unheimlich war.

Alle, die bei den Hochzeiten anwesend waren, die auf wundersame Weise diesen Sommer doch noch stattfinden konnten, waren einfach nur glücklich!

Nach so vielen Wochen, die geprägt waren von Abstand halten, Quarantäne und Isolation hat man in jeder einzelnen Sekunde gespürt, wie groß die Freude über ein bisschen Normalität war.

 

Hochzeit mit Beschränkungen… Anders, aber geil?!

Es gab aber auch die Brautpaare, die zwar bis zur letzten Sekunde gehofft und gewartet haben, aber am Ende leider nicht so viel Glück hatten. Zumindest auf den ersten Blick…

Ich erinnere mich da an eine Hochzeit, auf der ich als Trauredner dabei sein durfte und die ich ganz sicher nie vergessen werde.

 

Geplant waren ursprünglich ungefähr 80 Gäste und die Feier sollte auf einem großen Gutshof mit allem drum und dran stattfinden.

Ein paar Wochen vor der Hochzeit dann der große Schock: Es waren plötzlich nur noch 50 Gäste erlaubt!

Als wäre das nicht genug, musste die Anzahl der Hochzeitsgäste knapp eine Woche vor dem geplanten Termin nochmals reduziert werden und es durften nur noch 20 Gäste teilnehmen! Das führte dann am Ende dazu, dass auch noch die gebuchte Location abgesagt hat.

Was für ein Albtraum: Kurz vor der Hochzeit waren kaum noch Gäste übrig und die Hochzeitslocation war auch noch weg.

 

Ende gut, alles gut!

Wer jetzt denkt, dass dies das Ende der Geschichte ist, hat die Rechnung aber ohne mein Brautpaar gemacht.

In einer Nacht und Nebel Aktion wurde eine kleine, private Scheune leer geräumt.

Bis kurz vor der Trauung haben alle Freunde und Familienmitglieder mit angepackt und mit allen Mitteln, die zur Verfügung standen, aus der kleinen Scheune einen wahren Hochzeitstraum gezaubert.

Ich wusste an dem Tag selbst nicht, was mich erwarten würde, aber als ich zum ersten Mal den Raum betrat, war ich wirklich sprachlos und tief beeindruckt von dem, was dort auf die Beine gestellt wurde.

Den ganzen Tag über beobachtete ich, wie die Gäste mit anpackten. Die Einen kümmerten sich ums Geschirr, Andere servierten Sekt und ein leckerer selbst gebackener Kuchen durfte natürlich auch nicht fehlen.

 

Es war nicht die makellose Hochzeitslocation, die eigentlich gebucht war. Es gab auch kein teures Catering und  keine mehrstöckige Hochzeitstorte. Dennoch war es einfach mehr als perfekt!

So viel Liebe, wie an diesem Tag, habe ich selten auf einer Hochzeit gespürt. Alle waren einfach nur so unendlich glücklich und dankbar, dass der Hochzeitstag stattfinden konnte, dass alles Andere plötzlich zur absoluten Nebensache wurde!

 

Zusammen sind wir weniger allein…

…und dann gab es da noch die Paare, die einfach alles über den Haufen geschmissen haben und kurzerhand in trauter Zweisamkeit vor den Standesbeamten getreten sind.

Eins darf man nämlich nicht vergessen: Geheiratet werden durfte immer! Nur eben etwas anders.

Auch wenn es nicht jedermanns Sache ist, kann so eine Hochzeit zu zweit – vielleicht sogar heimlich – doch auch ihren ganz besonderen Reiz haben.

Die Brautpaare, die mir davon erzählt haben, waren auf jeden Fall alle durchweg positiv gestimmt und würden es immer wieder genauso machen!

 

Natürlich ist so eine Hochzeit zu zweit, nicht das große und pompöse Fest, von dem die meisten Bräute schon seit ihrer Kindheit träumen, aber geht es bei einer Hochzeit nicht eigentlich auch um etwas ganz anderes?

Man möchte DEN einen Menschen heiraten, schwört sich ewige Treue. In guten und in schlechten Zeiten…

Auch wenn es gerade schlechte Zeiten sind, muss euch das trotzdem nicht davon abhalten zu heiraten.

Standesamtlich. Nur für euch!

 

Wenn die Pandemie erstmal überstanden ist, könnt ihr die große Feier jederzeit nachholen und wer weiß, vielleicht gibt es ja dann sogar noch mehr Grund zum Feiern, weil möglicherweise schon der erste Nachwuchs da ist?! 🙂

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Foto:Jessica Braun Photography

Was haben wir daraus gelernt?

Dieses Jahr war einfach alles anders.

Hochzeiten sollten im Frühjahr stattfinden. Daraus wurde erst Herbst und dann Sommer.

Aus 100 Gästen wurden 20 und aus einem atemberaubenden Schloss wurde ein kleines, aber feines Zelt im heimischen Garten.

So war das alles nicht geplant, aber am Ende waren alle Hochzeiten, die dieses Jahr stattgefunden haben, einfach unvergesslich und auf ihre ganz eigene Art und Weise PERFEKT!

 

Anders bedeutet also nicht immer auch, dass es gleich schlechter sein muss!

Es ist an der Zeit, umzudenken, Dinge umzugestalten und neu zu organisieren. Es ist Zeit, um die Ecke zu denken!

 

Wir leben in einer unsicheren Zeit.

Was heute richtig ist, kann morgen schon wieder falsch sein und deswegen ist es umso wichtiger, im „hier und jetzt“ zu leben und aus jedem einzelnen Moment das Schönste und Beste herauszuholen!

 

Traut euch, auch in dieser verrückten Zeit, eure Hochzeit zu planen und vergesst dabei nicht, worum es eigentlich geht:

Um euch und eure Liebe, um unvergessliche und magische Momente mit euren liebsten Menschen!

Dabei ist es egal, ob es nun 10, 20 oder 100 Gäste sind.

 

 

Seid spontan! Seid mutig! Traut euch, alles einfach mal ganz anders zu machen!

Dieses Jahr hat gezeigt, dass anders einfach umwerfend sein kann!

 

Wie geht es 2021 weiter?

Dazu kann ich nur ganz klar sagen: Ich weiß es nicht.

Wenn ich eine Glaskugel hätte, in der ich die Zukunft sehen könnte, wäre ich wahrscheinlich gerade nicht nur der begehrteste Hochzeitsplaner im Ruhrgebiet, sondern auch darüber hinaus ein ziemlich gefragter Mann… 🙂

 

Eine Sache weiß ich aber ganz genau und zwar, DASS es weitergehen wird.

Ob die Hochzeitswelt nach Corona noch dieselbe sein wird wie vor einem Jahr, kann wohl auch niemand sagen, aber ich bin mir sicher, dass alles, was kommt, wundervoll wird. So oder so!

 

Wenn ihr eure Hochzeit für 2021 oder 2022 planen möchtet, überlegt euch doch einfach von Anfang an einmal, ob es unbedingt 150 Gäste sein müssen!

Wie wäre es denn stattdessen mit einer kleinen, intimen Feier mit 30, 40 oder 50 Hochzeitsgästen.

Warum? Ganz einfach, weil es unendlich schön sein kann!

Überlegt euch doch mal, was alles möglich wäre, wenn ihr euer geplantes Hochzeitsbudget statt für eine große Feier für ein kuscheliges Fest im engsten Kreis einsetzen könntet.

Vielleicht könnt ihr euch dann die Sängerin oder den Fotografen gönnen, die eigentlich den Rahmen gesprengt hätten. Der ausgefallene Traubogen wäre vielleicht plötzlich zum Greifen nah oder die wunderschöne Pampasgraswolke, die über eurem Brauttisch schweben sollte, aber eigentlich zu teuer war, könnte auf einmal Wirklichkeit werden…

 

Ganz egal, wie ihr euch entscheidet: Ich wünsche euch von Herzen, dass eure Hochzeit so wird, wie ihr sie euch gewünscht habt und dass euren Träumen im nächsten Jahr nichts mehr im Weg steht!

 

Alles Liebe,

Daniel – Agentur Traumhochzeit Ruhrgebiet

 

 

 

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